1. Rahmenbedingungen

Sofern du dich in einem Mietverhältnis befindest, muss eine schriftliche Genehmigung von deinem Vermieter zur Hundehaltung vorhanden sein. Alle in deinem Haushalt lebenden Personen müssen mit dem Einzug eines Pflegehundes einverstanden und sich der Verantwortung bewusst sein.

2. Dein Pflichtbewusstsein

Hinterfrage selbstkritisch, ob du dir dieser Verantwortung und Herausforderung bewusst bist, die diese Aufgabe mit sich bringt. Die Aufnahme eines Pflegehundes kann herausfordernd sein.

3. Zuverlässigkeit

Zuverlässigkeit ist eine unabdingbare Eigenschaft. Da du ein Lebewesen anvertraut bekommst und somit auf unbestimmte Zeit für dieses verantwortlich bist, müssen wir uns als Verein auf dich verlassen können.

4. Geduld & Durchhaltevermögen

Es erfordert viel Durchhaltevermögen und Geduld, einen Hund in das neue Leben einzugewöhnen. Beispielsweise können dem Hund Malheure in deiner Wohnung/im Haus passieren, der Hund könnte dich nachts wachhalten oder in seltenen Fällen z.B. durch Krankheiten besondere Fürsorge benötigen. 

5. Souveränität

Es benötigt ein gewisses Maß an Souveränität, um den Pflegehund emotional bestmöglich zu unterstützen, da das Leben in Deutschland für ihn neu ist. Dabei trittst du als sichere und kompetente Bezugsperson für den Hund auf, denn er orientiert sich an dir. Dir muss auch bewusst sein, dass ein Pfleghund immer mit Doppelsicherung zu führen ist. Ein Verstoß und Abhandenkommen des Hundes sind sofort dem Verein anzuzeigen und vorab sind Maßnahmen besprochen worden, um den Hund wiederzufinden, falls dieser Notfall eintritt. Eventuelle Kosten trägt die Pflegestelle, Es ist verboten, eine Flexileine zu benutzen. Erlaubt sind die Leinen/ Geschirre siehe Sicherheitsmerkblatt.

6. Zeit & Verfügbarkeit

Für einen Pflegehund musst du genügend Zeit aufbringen können. Dieser muss individuell nach seinem Aktivitätslevel beschäftigt und ausgelastet werden und die grundlegenden Regeln des Zusammenlebens von dir lernen. Dies ist ausschlaggebend, da du für den Hund die wichtigste Konstante in seiner neuen Umwelt bist. Dabei kannst du dich auch fragen: Ist das Halten eines Pflegehundes mit deinem Job, deiner Freizeitgestaltung (Hobbys), deiner aktuellen Lebenssituation, etc. kompatibel?

7. Weitere Haustiere

Oftmals stellen weitere/schon vorhandene Haustiere zunächst kein Problem dar – hier muss individuell entschieden werden. Ist bereits ein eigener Hund im Haus, kann das, sofern “die Chemie stimmt”, positive Auswirkungen auf den Pflegehund haben. Dabei ist es wichtig, die Tiere stets unter Beobachtung zu haben und für genügend Rückzugsmöglichkeiten und Ruhe zu sorgen. Im Zweifel informier dich bitte bei uns oder bei einem*einer Hundetrainer*in über die Vergesellschaftung von Hund-Hund, Hund-Katze, … 

8. Du hast Dich in Deinen Pflegehund verliebt?

Dann sagen wir herzlichen Glückwunsch. Das Wohl des Tieres geht vor. Natürlich kannst Du den Hund adoptieren. Ja, wir sind traurig, eine Pflegestelle verloren zu haben, aber dann ist das so. Der Hund bleibt bei Dir, und zwar zu den ganz normalen Konditionen für Adoptanten, also Tierschutzgebühr und Kosten der Einreise nach Deutschland.

9. Welche Kosten trägt eine Pflegestelle?

Auch ein Pflegehund kostet Geld, er benötigt Hundezubehör, Futter und muss zum Tierarzt. 

Die Pflegestelle trägt die Kosten für:

• Futter (egal ob Trocken- oder Nassfutter)
• Hundezubehör, wie Hundebetten und Spielzeug, wobei wir hier ggf. entsprechende Sachspenden an dich weitergeben können. Das ist eine individuelle Absprachesache.
• Der Hund ist geflüchtet? Du hast die Doppelsicherung nicht eingehalten? Dann trägst Du eventuelle Kosten der Suche!
• Bitte melde den Hund zur Hundesteuer an.
• Der Hund muss haftpflichtversichert werden. Die Versicherung meldet die Pflegestelle an.

 Der Verein trägt die Kosten für:

• Das Sicherheitsgeschirr passt die Pflegestelle an, die Kosten trägt der Verein. Wir sprechen vorher ab, wer die Bestellung auslöst, auf welchem Wege das Geschirr und die Leine, sowie Halsband und Leine zur Pflegestelle kommen.
• Es wird ein GPS- Tracker empfohlen. Die Kosten trägt der Verein. Die Bestellung wird gemeinsam besprochen, bevor der Hund da ist

• Eine Krankenversicherung trägt der Verein nicht.
• Es steht ein normaler routinemäßiger Tierarztbesuch an? Dann informiere zuerst den Verein, ob dieser Termin notwendig ist. Nach dem Schriftlichen ok kannst Du zum Tierarzt gehen, ohne ok trägt der Verein NICHT die KOSTEN des Tierarztbesuchs. Ist ein medizinischer Notfall eingetreten? Dann geh sofort zum Tierarzt/ Tierklinik. Versuche trotzdem den Verein sofort zu unterrichten.

10 Abholung des Hundes

• im Normalfall holt die Pflegestelle den Hund in der Animallounge in Frankfurt Nähe Flughafen ab. Der Hund kommt in einer Transportbox an. Diese muss samt Hund in ein Auto verladen werden. Bei der Abholung ist der Verein per Telefon/Chat behilflich und überreicht im Vorfeld alle Unterlagen zur Abholung.

11. Bevor der Hund kommt

• Wie im seriösen Tierschutz vorgesehen wird die Pflegestelle zuerst eine Selbstauskunft ausfüllen. Dann kommt ein Tierschützer vorbei, um letzte Fragen zu klären. Das nennt sich Vorkontrolle.

12 Behördliche Auflagen

• Eine Pflegestelle ist eine sehr wichtige Institution im Verein. Jedoch gibt es behördliche Auflagen die zu erfüllen sind. Jeder Verein ist seinem Veterinäramt verpflichtet. Das Veterinäramt zu welchen die Pflegestelle gehört, wird informiert, dass Frau/Herr XY Pflegestelle sein möchte. Dazu muss die Pflegestelle ein polizeiliches Führungszeugnis beantragen, welches das zuständige Veterinäramt abruft, um eine Unbedenklichkeitsbescheinigung auszustellen. Dann teilt der Verein offiziell mit, dass es eine Pflegestelle gibt. Der Verein führt Buch, welche Pflegestelle welchen Hund aufgenommen/ abgegeben hat.

Keine Angst, es hört sich zuerst viel an! Aber es ist wichtig alles zu wissen! Wir sind ein Team und auch für die Pflegestellen da!

Am Rande möchten wir noch bemerken, dass wir zusammen mit der Pflegestelle besprechen, welcher Hund der RICHTIGE sein wird. Mit welchen Hunden kennt sich die Pflegestelle aus? Eher mit Begleithunden wie Pudel und Co., oder darf es ein Wach- und Schutzhund sein? Persönliche Vorlieben spielen auch eine Rolle und werden beachtet.

Der Verein bemüht sich um eine schnelle und optimale Vermittlung des Hundes. Die Pflegestelle gibt Auskunft über die Entwicklung des Hundes und lässt Besuche von Interessenten zu.